BZ 13.7.2017 Strittige fragen sind geklärt

Strittige Fragen sind geklärt (veröffentlicht am Do, 13. Juli 2017 auf badische-zeitung.de)

Umbau Clubhaus Jahnstadion: Der Gemeinderat muss zustimmen, ein Verein das Zugpferd geben.

TITISEE-NEUSTADT. Weiter als in der öffentlichen Diskussion beklagt ist man für das Clubhaus im Jahnstadion. Die zuletzt strittigen Fragen seien geklärt, sagt Volker Dengler, der den Um- und Neubau plant. Es gehe jetzt nur noch darum, dass die zwei Fußballvereine FC Neustadt und SV Hölzlebruck sowie der Turnverein Neustadt sich einig werden, wer künftig die Umkleiden betreut.
Tendenziell deutet alles auf den FCN hin, sagt Dengler. Die Blauen müssten das in einer außerordentlichen Versammlung von ihren Mitgliedern absegnen lassen. Sobald das der Fall ist und alle Vereinbarungen vertraglich unter Dach und Fach sind, kann der Zuschussantrag beim Badischen Sport Bund (BSB) gestellt werden. Sollte der noch 2017 hinausgehen, dürfte dem Baustart im Frühjahr 2018 nichts im Weg stehen, glaubt Dengler. Mit einem Dreivierteljahr bis Jahr Bauzeit müsse man rechnen, Fertigstellung könnte günstigstenfalls 2018 sein, jedenfalls 2019. Die Baugenehmigung liegt vor, die Ingenieursplanung läuft im Hintergrund.

Dass die Geduld mancher Vereinsvertreter überstrapaziert ist, hat einen Grund, den Dengler, der als Vorsitzender des Turnvereins auch in dem Karussell sitzt, verteidigt. Denn die Vereinbarungen zwischen der Stadt und den Vereinen, die als Bauherren auftreten und von denen einer dann auch den Betrieb übernimmt, "müssen sehr sauber getroffen werden". Das habe zu dem langen Verfahren geführt: Der Vertragsentwurf ging an die Vereine, wurde dort besprochen, ging mit Änderungen und Vermerken zurück ins Rathaus, mit neuen Vorschlägen erneut an die Vereine, wieder an die Verwaltung ... "Hin und her", sei es gegangen, stellt Dengler fest. Nicht zuletzt musste sich immer der Gemeinderat per Ausschusssitzung noch äußern.

Wichtiges ist zwischenzeitlich geklärt. So hat die Stadt den Kostenbeitrag von 670 000 Euro im Haushalt stehen. Der BSB stellt 130 000 Euro in Aussicht. Macht als Investition 800 000 Euro.

Der BSB-Zuschuss ist gekoppelt daran, dass ein Verein als Betreiber auftritt. Hier war zunächst die Rede davon, dass er sich auf 25 Jahre verpflichten muss. Das erschien den Vereinen unzumutbar. Jetzt genügen zehn Jahre. Tatsächlich sei der Aufwand überschaubar, meint Dengler. Schlüsselgewalt und Reinigung stehen an, die Energiekosten sollten dank des Ausbaus nach höherem Energiestandard (Solarpaneele auf dem Dach) überschaubar sein. Überdies seien die Betriebskosten von rund 50 000 Euro festgeschrieben: Geht es darüber, übernimmt die Stadt, bleibt es darunter, hat’s die Stadt günstiger.

Von Bedeutung waren auch die Abbruchkosten. Kalkuliert ist er mit 40 000 Euro, enthalten in den städtischen 670 000 Euro. Die Sorge war, dass eine Verteuerung die Vereine stark, wenn nicht zu stark belasten könnte. Deshalb gilt jetzt: Alles jenseits von 40 000 Euro übernimmt die Stadt.

Die grundsätzliche Zusage des BSB liegt vor. Die Zeit drängt, dass der Zuschuss beantragt wird. Erst dann kann die Freigabe erfolgen. Sollte sich alles bis 2018 hinziehen, müsste man, um 2018 auch bauen zu können, obwohl Geld erst ein Jahr später, also 2019 fließen würde, eine Unbedenklichkeitsbescheinigung anstrengen.

Die Bauzeit ist auf die vollen Auftragsbücher der Handwerker zurückzuführen. Mit Fertigteilen will man sie verkürzen. Der Vorteil der Konstruktion, dass ein Verein als Bauherr auftritt, liegt darin, dass keine Ausschreibung notwendig ist. Der Verein kann bei Unternehmen seiner Wahl Preisanfragen stellen und dann Aufträge erteilen. Er kann handeln, er kann Sondervereinbarungen treffen und Eigenleistungen arrangieren. Stand der Dinge ist, dass der Turnverein durch seinen Vorsitzenden Volker Dengler die Planung und Bauleitung hat – in dem Fall ist er nicht Mitarbeiter des Stadtbauamts. Der FCN kümmert sich um die Elektroplanung und -installation. Der SV Hölzlebruck übernimmt Heizung, Lüftung, Sanitär. Andere Leistungen werden eingekauft, etwa die des Zimmerers – aber die Sportler können sich als Helfer antragen.

Was die Vereine gewinnen, zeigt sich bei einer Besichtigung des 1966 gebauten Clubheims. Je eine Kabine für die Heim- und die Gastmannschaft, ein Schiedsrichterraum. Die Ausstattung ist kärglich: Eine Mannschaft zieht sich um und verstaut ihr Zeug in abschließbaren Käfigen, das nächste Team nutzt den nächsten Käfig. Die Zahl der Duschen, Waschmöglichkeiten und Toiletten ist überschaubar. So, wie sie veraltet sind, ist das Gebäude angegriffen: Schlechte Belüftung sorgt für Schimmelbildung.

Für die Zukunft dürfen sich die Vereine (und der Schulsport) freuen auf: zwei Doppelkabinen und eine Einzelkabine, eine Doppelumkleide (männliche und weibliche Schiedsrichter), Sanitätsbüro, Pressebüro, Vereinsbüro, Lager, die Kasse unterm Dach, eine komfortablere Zufahrt. Der Umbau spielt sich im Bestand ab, eine Verlängerung vom Ostgiebel in Richtung Kunstrasenplätze angesetzt. Auch im flachen Pultdach wird Stauraum eingerichtet.

Durch den Umbau bekommt übrigens die Gaststätte endlich eigene Toiletten. Bisher müssen sich Gäste und Kicker eine teilen.

BZ 23.12.16 Zustimmung zu Stadion und Schanze

Zustimmung zu Stadion und Schanze (veröffentlicht am Fr, 23. Dezember 2016 auf badische-zeitung.de)

Zustimmung zu Stadion und Schanze

TITISEE-NEUSTADT (tab). Als reine Formsache ging der Beschluss zur Änderung des Flächennutzungsplans für den Bereich Hochfirstschanze über den Ratstisch. Eine zweite Offenlage war nötig geworden, weil die Abgrenzung in der Darstellung des Gebiets angepasst werden musste. Neue Anregungen aber seien keine eingegangen, so Stadtbaumeister Christoph Meßmer. Die grüne Stadtratsfraktion blieb ihrem bisherigen Abstimmungsverhalten in Sachen Schanzenausbau treu und stimmte deshalb auch gegen die vorgelegte Planänderung. Ebenso stimmte der Gemeinderat ohne Aussprache oder Diskussion dem Bauantrag für den Neubau von Umkleidekabinen im Jahnstadion zu.

BZ 02.11.16 Das neue Clubhaus steht

Das neue Clubhaus steht (veröffentlicht am Mi, 02. November 2016 auf badische-zeitung.de)

TIMO MAYER aus Neustadt hat sein Berufsorientierungspraktikum im Stadtbauamt genutzt. Der Gymnasiast – Jahrgangsstufe 11 – hat ein Faible für Architektur, und so durfte er nach dem Bauplan aus Pappe das Modell für das Clubhaus im Jahnstadion herstellen. Die Ansicht zeigt, wie es nach der Sanierung der Umkleiden vom Parkplatz aus aussehen wird. Der Bauantrag soll im Laufe dieses Monats im Gemeinderatsausschuss für Umwelt und Technik behandelt werden.

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BZ 27.6.16 Verantwortliche des SV Hölzlebruck üben Kritik an Stadt

Verantwortliche des SV Hölzlebruck üben Kritik an Stadt (veröffentlicht am Mo, 27. Juni 2016 auf badische-zeitung.de)

Verantwortliche des SV Hölzlebruck üben Kritik an Stadt Verantwortliche des SV Hölzlebruck üben Kritik an der Stadt und dem Hin und Her in Sachen Stadion.

TITISEE-NEUSTADT. "Wir sind in Bewegung und es macht Spaß", sagte Felix Pfaff am Ende der Hauptversammlung des Sportvereins Hölzlebruck am Freitagabend im Jägerhaus. Das vergangene Jahr und die zurückliegende Saison waren für die Fußballer in Schwarz-Gelb erfolgreich. Als skandalös hingegen bezeichnete Pfaff die Wende in Sachen Clubhaus.

"Es stellte sich heraus, dass sich Luftschlösser manchmal in eben dieser auflösen", so der Vorsitzende des Sportvereins Hölzlebruck (HSV). Das Hin und Her beim Bau der sanitären Anlagen im Jahnstadion bezeichnete er als großen Tiefpunkt. "Nicht schön ist, wenn Außenstehenden fragen, ob es wirklich stimmt, dass wir es waren, die für die große Lösung, sprich den Neubau, waren", sagte Pfaff weiter. "Hier ist ein komplett falsches Bild von uns entstanden." Zwei Jahre seien bereits verschenkt worden: "Das ist bitter." Mittlerweile arbeiten die Vereine wieder an einer neuen Lösungsmöglichkeit. "Ich glaube immer noch, dass wir zu einer Lösung finden und das schaffen. Was bisher allerdings passiert ist, finde ich skandalös", machte der Vorsitzende Felix Pfaff seinem Ärger Luft. Der HSV-Geschäftsführer Eugen Waldvogel griff den Bau neuer Sanitäranlagen im Jahnstadion mittels eines selbstverfassten Realmärchens auf, in welchem die ein oder andere Neustädter Person zu erkennen war. "Ich glaube, dass uns in den vergangenen Jahren von der Stadt manch ein Märchen erzählt worden ist", leitete er seinen Vortrag ein. Beim Märchen sei es so: Einer erzähle und die andere seien da, um zuzuhören und das Gesagte zu glauben. "Leider muss ich zugeben, dass wir die Zuhörer waren", so Eugen Waldvogel selbstkritisch.

Dann las er das unvollendete Märchen vor: "Schon vor vielen Jahren wandten sich blau-weiße und schwarz-gelbe Männchen an ihren König, da ihre Sanitär- und Waschräume unbrauchbar waren. Sie wollten Unterstützung vom König und seinen Beratern." Über Jahre hinweg seien die Bittsteller mit "immer neuen Ausreden" vertröstet worden, denn im Königreich habe es wichtigere Sachen gegeben. Was wichtig war, habe der König entschieden, manchmal habe es dazu das Nicken seiner Beraterschar gebraucht. Vor knapp drei Jahren habe der König die Fußballmännchen überrascht: "Ich bau‘ euch ein kleines Schloss. Es soll sechs Ecken haben und sogar eine Schenke." Die Blau-Weißen und Schwarz-Gelben seien begeistert gewesen. Man traf sich mit dem König und seinem Baumeister zwecks der Planung. Wie viel denn das Schloss kosten dürfe, hätten die Schwarz-Gelben gefragt. Entrüstet habe der königliche Baumeister geantwortet: "Diese Frage stellt sich hier nicht – wir planen in drei Varianten."

Der Rest ist bekannt: Die Pläne wurden gezeichnet, die Kosten kamen auf 2,4 bis 2,8 Millionen Euro. "Die Einzigen, die von der Kostenhöhe überrascht waren", las Waldvogel, "waren der König und sein Baumeister." Es musste gespart werden, man kam auf 1,8 Millionen Euro. Wieder sei es zu Treffen und Beratungen gekommen. Doch auch die dabei vorgestellte Variante habe sich noch als zu teuer herausgestellt. "Aber der König wäre nicht der König, wenn er nicht eine neue Idee gehabt hätte", fuhr der HSV-Geschäftsführer fort. Die Fußballer sollten nun 670 000 Euro geschenkt bekommen und selbst darüber entscheiden, was und wie sie bauen wollen – Hauptsache, das Königreich habe mit der Sache nichts mehr zu tun. "Und wenn wir nicht alle gestorben sind, wird der ein oder andere von uns noch erleben, dass im Stadion doch zeitgemäße Sanitäranlagen entstehen."

Barbara Müller, die die Stadt in der Hauptversammlung vertrat, meinte, mehr als die zur Verfügung gestellten 670 000 Euro wären zwar besser. "Aber machen Sie das Bestmögliche draus", sagte sie. Zwei Arbeitsgruppen seien derzeit dabei, neu zu planen, so ihre Info.

Über den weiteren Verlauf der Versammlung mit Wahlen und Ehrungen berichten wir noch.

BZ 20.12.16 Feuerwehr und Fußball im Rat

Feuerwehr und Fußball im Rat (veröffentlicht am Di, 20. Dezember 2016 auf badische-zeitung.de)

Feuerwehr und Fußball im Rat

In der letzten Sitzung 2016 wird der Haushalt eingebracht.

TITISEE-NEUSTADT (pes). Was sich die Stadt Titisee-Neustadt im kommenden Jahr leisten kann, ob und welche Investitionen möglich sind oder ob Freiwilligkeitsleistungen bestehen bleiben, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Kämmerer Andreas Graf legt dem Gemeinderat in der öffentlichen Sitzung (18 Uhr, Feuerwehrhaus) den Entwurf des städtischen Haushalts 2017 vor.

Die letzte Sitzung dieses Jahres beschäftigt sich auch damit, wie man mit der Windkraft umgeht (siehe erste Lokalseite). Aber nicht nur deshalb dürften sich die Besucherreihen gut füllen. Die Tagesordnung gibt die Beratung über die Erweiterung und Modernisierung des Feuerwehrgeräte- und Gemeindehauses Waldau vor. Weiter legt die Verwaltung den Bauantrag für die Umkleiden und Toiletten im Clubhaus des Jahnstadions vor. Es geht dabei nur um den Bauantrag, der ist auch wichtig für den Zuschussantrag. Die Modalitäten, wer später verantwortlich ist, wird noch Gegenstand weiterer Gespräche sein. Die Lösung über die Vereine würde einen höheren Zuschuss sichern, die Vereine sind mit der Last aber nicht glücklich. Nach mehrfacher Beratung stehen mit dem Bebauungsplan die Bauvorschriften für die Modernisierung der Hochfirstschanze zum Beschluss an.

BZ 17.09.16 Ein neuer Plan für die Sportler

Ein neuer Plan für die Sportler (veröffentlicht am Sa, 17. September 2016 auf badische-zeitung.de)

Ein neuer Plan für die Sportler

Der Entwurf für das Stadiongebäude ist reif zur Genehmigung / 2017 könnte begonnen, 2018 fertiggestellt werden.

TITISEE-NEUSTADT. Der Bauantrag des neuen Stadiongebäudes ist greifbar. Er soll noch dieses Jahr gestellt werden. Volker Dengler, der Vorsitzende des Turnvereins Neustadt (TVN) stellte den Entwurf des Gebäudes in der Hauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft der sporttreibenden Vereine (Arge Sport) am Donnerstag im "Jägerhaus" vor. Das Raumprogramm entspricht laut Dengler dem Entwurf für den Neubau-Standort auf der Wiese zwischen den Plätzen.

Clubhaus Jahnstadion Plan 09/2016

Das neue Stadiongebäude ist zweistöckig und besteht aus einem einzigen Baukörper, der um ein Drittel länger sein wird als der bisherige. Er bildet einen Winkel am derzeitigen Stadioneingang. Das alte Umkleidegebäude wird abgebrochen, der Neubau an das bestehende Wirtschafts- und Wohngebäude angesetzt; er liegt am Rande des Parkplatzes, sodass keine freien Flächen verlorengehen.

Die Bauzeit ist auf zwei Phasen ausgelegt. Zuerst wird der Winkelanbau erstellt, dann wird das alte Umkleidegebäude abgerissen und neu errichtet. So wird ein durchgängiger Spiel- und Sportbetrieb gewährleistet, da immer Umkleiden mit Duschen und Toiletten zur Verfügung stehen. Man braucht keine Container und muss auch nicht ins Tennisheim fahren, höchstens "brauchen wir vielleicht ein paar Wochen lang einen Toilettenwagen", ergänzte Dengler.

Direkt ans Wirtschafts- und Wohngebäude angefügt wird eine Toilettenanlage samt behindertengerechter Toilette. Daneben kommt der neue Eingang hin. Er wird als großes Eingangstor ausgeführt, vier Meter hoch und zweiflügelig, damit Bauhoffahrzeuge und der Bierwagen ins Stadion gefahren werden können. Das angrenzende Servicegebäude beinhaltet im Erdgeschoss zwei Doppelumkleiden mit Duschen und Toiletten, eine große Einzelkabine für Mädchen und Damen mit Dusche und Toilette, einen Kassiererraum (direkt neben dem Eingang), einen Presseraum für Computer, einen Sanitätsraum, zwei Schiedsrichterräume mit Dusche und Toiletten und im hinteren Bereich, zum Kunstrasenplatz hin, Lager.

Darauf kommt das Obergeschoss mit einem Flachdach, das sich zum Rasenplatz hin neigt. Darin entstehen 50 Quadratmeter Lager, die der FC Neustadt, der SV Hölzlebruck und Turnverein nutzen können. Diese Flächen können sogar mittels Gabelstapler und Paletten bestückt werden. Über einen Laubengang sind sie zu Fuß vom Kunstrasenplatz her erreichbar. In hinteren Bereich erhalten die Schulen fünf Räume für Sportgeräte.

Im Obergeschoss entsteht ein Raum für den Stadionsprecher, damit dieser eine gute Übersicht auf das Spiel hat.

Auf das Flachdach kann, wenn noch Geld von der Bausumme übrig ist, eine Solaranlage gebaut werden. Zwischen Aschenbahn und Stadiongebäude kann ein kleiner Festplatz entstehen.

Was aus Holz ist, können die Vereine schaffen

Als Fremdleistung durch eine Baufirma wird auf eine Bodenplatte das Erdgeschoss mittels Sichtbetonfertigteilen massiv aufgebaut. In Eigenleistung wird in Holzständerbauweise das Obergeschoss und dass Dach aus Fertigpaneelen aufgesetzt. "Alles, was am Gebäude aus Holz ist, kann von den Handwerken der Vereine gebaut werden", erläuterte Dengler.

Eine kleine Arbeitsgruppe mit je zwei Vertretern des Fußballclubs Neustadt, Sportvereins Hölzlebruck und des Turnvereins habe sich mit dem Eigenentwurf von Dengler beschäftigt und den Zweckbau greifbar gemacht. "Was ich erlebt habe in den gemeinsamen Sitzungen, waren angenehme und sachdienliche Gespräche", meinte Dengler. Mit dem Badischen Sportbund (BSB) hat Dengler bereits über einen Zuschuss gesprochen. Doch dafür benötigt es einen Bauantrag. "Die Pläne sind antragsfertig", erklärte Dengler, "sie können noch dieses Jahr durch den Gemeinderat." Zu klären sei jetzt noch die "vertragliche Geschichte" der Vereine untereinander, die als Bauherren auftreten. "Dann können wir 2017/2018 anfangen zu bauen", sagte Dengler. Dass noch so viel Zeit ins Land gehen wird, begründet er damit, dass alles sorgfältig vorbereitet werden will und dass er möglichst günstige Preise erzielen möchte. Die Bauzeit setzt Dengler mit einem halben bis dreiviertel Jahr an. Ziel sei es, mit vielen einheimischen Firmen "das Ding" zu verwirklichen und es gemeinsam zu stemmen. "Dann ist es sinnvoll und macht Spaß", schloss Dengler.

Der Gemeinderat hat 800 000 Euro für die Sanierung bereitgestellt. Der Zuschuss vom BSB wird mit 130 000 Euro erhofft. Die Eigenleistung der Vereinshelfer soll die Belastung für die Stadt möglichst weit schmälern.

Die Versammlung der Arge Sport dankte Dengler für seine Initiative und seinen Entwurf. Der Vorsitzende Werner Schubnell: "Toll, wir stehen kurz vor der Realisierung. Toi toi toi, dass alles klappt."

 

BZ 1.4.16 (Nein, kein Aprilscherz) 800000 € müssen ausreichen

800 000 Euro müssen ausreichen (veröffentlicht am Fr, 01. April 2016 auf badische-zeitung.de)

800 000 Euro müssen ausreichen

Die Stadt überlässt die Sanierung des Clubhauses im Jahnstadion den Vereinen / Vorstände treffen sich am Montag und beraten.

TITISEE-NEUSTADT (pes). Die Sanierung des Clubhauses im Jahnstadion ist weiterhin nur vage. Die Vereine sollen das Problem lösen. Bürgermeister Armin Hinterseh hat ihnen gemäß einem in geheimer Sitzung gefassten Beschluss mitgeteilt, dass sie dafür 800 000 Euro erhalten, damit müssen sie klarkommen. Das wären 600 000 Euro aus dem Haushalt zuzüglich 140 000 Euro Zuschuss, die Summe dann aufgerundet. Am Montag wollen sich die Vertreter des FC Neustadt, des SV Hölzlebruck und des Turnvereins treffen und beraten, wie sie vorgehen. Eigentlich wollten sie nicht die Federführung haben bei der Sanierung der Sanitäranlagen.

Wie das Vorhaben verwirklicht werden kann, dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Denkbar ist der Neubau auf der Wiese, zentral zwischen den Fußballplätzen gelegen. Allerdings nicht wie bisher von den Architekten Bernhart geplant in einem Gebäude in L-Form, das die Sanitäranlagen im einen und die Gaststätte im anderen Teil zusammenbringt. Sondern eher klassisch, also auf zwei Geschossen, unten die Duschen und Umkleiden, womöglich nur fünf statt sechs, und obenauf die Gaststätte. Zurzeit werden Gespräche geführt und Angebote eingeholt, ob das möglich ist, so FC-Chef Arnold Löffler auf BZ-Anfrage. Bauherr wären die Vereine. In Frage kommt auch ein Generalunternehmer, der schlüsselfertig baut, unterstützt durch Vereinseigenleistung.

Als Alternative bleiben der Abbruch der maroden Sanitäranlagen im jetzigen Clubhaus und deren Wiederaufbau; Gaststätte und Wohnung bleiben erhalten. Entweder nehmen es die Vereine in die Hand oder ein Unternehmer baut ohne oder mit Eigenleistung der Sportler und verpachtet über die Stadt oder direkt an die Vereine. Das Problem dieser Variante: Während der Bauzeit würden trotzdem Duschen und Umkleiden gebraucht, das würde auf Containerlösungen zur Überbrückung hinauslaufen. Das wiederum würde zusätzliche Kosten bedeuten, gibt Löffler zu bedenken.

Eine Schwierigkeit, die für alle Modelle gelten wird: Baufirmen und Handwerker haben volle Auftragsbücher, und kaum einer dürfte sofort springen. Die Gefahr besteht, dass Firmen kein Angebot abgeben, oder dass sie hoch kalkulieren. Letztlich könnte sich die Sache wieder hinziehen – und genau das sollte eigentlich nicht mehr passieren, darüber waren sich alle Beteiligten einig. Die Beseitigung des Missstands ist überfällig. Für Mai ist eine Sitzung mit Bürgermeister und Gemeinderat geplant, bis dahin soll Klarheit bestehen, in welche Richtung es geht.

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