BZ 09.01.2018 Fußball, Flaschenbier, Frischfleisch

Fußball, Flaschenbier, Frischfleisch (veröffentlicht am Di, 09. Januar 2018 auf badische-zeitung.de)

Nach einem Jahr Pause stehen die Laienschauspieler des SV Hölzlebruck wieder auf der Bühne und sorgen für kurzweilige Unterhaltung.

Fußball, Flaschenbier, Frischfleisch

TITISEE-NEUSTADT. Mit einem sehr gelungenen Theaterstück, Tombola und Tanz feierte die HSV-Familie, wie sich Aktive und Anhänger des Sportvereins Hölzlebruck (HSV) selbst nennen, den Jahresauftakt im voll besetzten Saal des Thomasheims. Mit dem Dialektstück "Die Erbtante aus Afrika" strapazierten die Laiendarsteller die Lachmuskeln der Besucher und Markus Gebhart stellte nicht nur sein Schauspieltalent zur Verfügung, sondern gab auch sein Debüt als Regisseur.
Nachdem im vergangenen Jahr wegen fehlender Akteure kein Theater aufgeführt werden konnte, haben sich die Reihen der Spieler nun wieder verdichtet und Gebhart trat in die Fußstapfen von Gerd Fehrenbach, der 34 Jahre lang als Spielleiter für den HSV tätig gewesen war.

Erika Jestand, die Tante aus Afrika, feierte mit der Aufführung ihr 20. Bühnenjubiläum auf den Brettern des HSV. Elli Straub dagegen gab als einfältige Briefträgerin Tine ein glanzvolles Debüt. Sie war stets gut informiert und immer bei Kasse, denn der Inhalt der Briefe war ihr nur bedingt heilig. "Manchmol war de Monat ebe länger als des Gehalt", begründete sie dessen eigenmächtige Aufbesserung. Erstmals auf der HSV-Bühne standen auch Lena Raißer, Jana Kleiser und Hubert Waldvogel.

Kurt Blaumann (Markus Gebhart) belügt seine Frau Ulla (Heike Döbele) sowie auch seine Töchter Gabi (Lena Raißer und Biggi (Jana Kleiser), vor allem aber seine Tante Laura (Erika Jestand) jahrelang. Die so ergaunerten Geldsummen, von der Tante regelmäßig überwiesen, erleichtern ihm das Leben. Problematisch wird die Geschichte durch den spontanen Besuch der Tante. Der Versuch der Familie, den Vater zu decken, macht die Verwirrung nur größer. Die Töchter sind plötzlich scheinschwanger und verheiratet, die für verstorben erklärte Ehefrau muss zur türkischen Putzfrau umgewandelt werden – alles beobachtet von der trinkfesten und stets gut informierten Briefträgerin. Doch sie gerät selbst in den Sog des Geschehens und wird beinahe geschieden, geschwängert und wiederverheiratet. Idi Kongolus (Thomas Binder) trägt als Sohn eines afrikanischen Häuptlings mit seinem Stammeszauber zur weiteren Verwirrung und Erheiterung der Theaterbesucher bei. Er sollte eigentlich nur Gelegenheit haben, Hölzlebruck anzuschauen, aber Laura stellt fest, dass er nun auch die drei F’s erleben muss, die Männer ständig blockieren: Fußball, Flaschenbier und Frischfleisch.

Kein leichtes Leben haben in all diesen Wirren die Freunde der Familie, Uwe (Hubert Waldvogel) und Dieter (Andreas Binder), die eigentlich nur auf eine Partie Tennis vorbeikamen und dann ganz schnell zu Schwiegersöhnen avancieren, deren Frauen Kissen gebären.

Den ersten Preis der großen Tombola, einen Einkaufsgutschein für die Handwerkstatt über 750 Euro, gewann Adam Zimoch aus Löffingen. Gestiftet wurde der Preis von Rainer Büche und Ralf Beha. Der zweite Preis, ein Tablet im Wert von 300 Euro, gestiftet von Christian Walter, ging an Martin Merz aus Freiburg und den dritten Preis, einen Einkaufsgutschein für 250 Euro von Intersport Hirt, gespendet von Egon Hirt, gewann Felix Schübel aus Neustadt. Die Besucher des Abends wurden vom Duo Sunshine-Music unterhalten und von den HSV-Spielern im schwarz-gelben Trikot bedient.

 

BZ 04.01.18 Die Erbtante aus Afrika in Titisee-Neustadt

Die Erbtante aus Afrika in Titisee-Neustadt (veröffentlicht am Do, 04. Januar 2018 auf badische-zeitung.de)

BZ Artikel

DIE ERBTANTE AUS AFRIKA Über Theater, Tanz, Tombola und Barbetrieb dürfen sich die Besucher beim "HSV-Ball" des SV Neustadt-Hölzlebruck im Thomasheim freuen. Das Theaterstück "Die Erbtante aus Afrika" wird von der Hölzlebrucker Laienspielgruppe am Freitag, 5. Januar, aufgeführt. Beginn um 19.30 Uhr (kostenloser Eintritt ab 23 Uhr). Die Mittagsvorstellung am Samstag, 6. Januar, beginnt um 16 Uhr. Für Getränke und Musik ist gesorgt. Die Vorstellung am 5. Januar ist bis auf 6 Karten, welche über das Gasthaus Wälderstüble bezogen werden können, ausverkauft. Für Samstag sind noch Karten im Vorverkauf bei City Tank Wehrle und DB Agentur und Reisebüro zu erhalten. Im Bild von oben links: Markus Gebhart, Iris Isele (Maske), Elli Straub, Hubert Waldvogel, Heike Döbele, Andreas Binder, Mitte: Erika Jestand, Birgit Kromer (Souffleuse), Lena Raißer, Jana Kleiser, unten liegend: Thomas Binder .

BZ 9.1.2017 Begeisterungsstürme für den Ersatz

Begeisterungsstürme für den Ersatz (veröffentlicht am Mo, 09. Januar 2017 auf badische-zeitung.de)

Begeisterungsstürme für den Ersatz

"Funnymoon" überbrückt mit Einblicken ins Beziehungsleben den Ausfall des Theaters beim HSV-Ball.

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TITISEE-NEUSTADT. Es war kein HSV-Ball wie die bisher dagewesenen. Denn aus Mangel an Darstellern konnte erstmals kein Theater aus den Reihen des Sportvereins Hölzlebruck gestellt werden (die BZ berichtete). Der Vorsitzende Felix Pfaff betonte jedoch, dass man an einer Gruppe für 2018 arbeite. Liebhaber des HSV-Theaters dürfen sich also wohl wieder auf einen HSV-Ball in der Tradition vergangener Jahre freuen.

Ersatz für den diesjährigen Ball war schnell gefunden. Das Comedy-Duo "Funnymoon", bestehend aus Uli Kaiser und Markus Gebhart, der in den vergangenen Jahren auch der Theatergruppe angehörte, sorgte im Thomasheim mit dem Programm "Wunschlos glücklich... – sind die Frauen nie!" für Begeisterung, Gelächter, Gesang und Applaus.

Dabei war der Beginn der Veranstaltung eher durchwachsen gewesen. Nicht, dass der selbstgemachte Kartoffelsalat der HSV-Aktiven dem Publikum nicht bekommen hätte, ein Problem war vielmehr die Technik. Rainer Dobler, der "Funnymoon" technisch unterstützte, musste das Mikrofon von Uli Kaiser richten, das nicht funktionieren wollte. Die Schwierigkeiten wurden jedoch gekonnt humorvoll überspielt und waren schnell vergessen. Die Gelassenheit und Professionalität des Duos wurde dadurch nur noch stärker herausgestellt.

Nach einer etwa halbstündigen Unterbrechung, in der das Musicduo "Fun Music" für Stimmung sorgte (schon vor dem Programm wurde gesungen, geschunkelt und geklatscht), ging es endlich los. Der leider nur spärlich besetzte Saal des Thomasheim wurde dem Auftritt von "Funnymoon" nicht gerecht. Trotzdem sprang der Funke von der Bühne zum Publikum über, und kaum ein Zuschauer konnte bei den beschwingten Songs rund um das Beziehungsleben, zweistimmig vorgetragen und von Markus Gebhart an der Gitarre begleitet, noch still sitzen. Spätestens, als Uli Kaiser den HSV dann in einer Reihe mit Chelsea London, dem FC Bayern München und weiteren großen Weltclubs nannte, hatten sie die Sympathien des Publikums ganz auf ihrer Seite.

Zwischen den Stücken um den Wahnsinn des Beziehungsalltags streuten die Darsteller typische und überspitzte Dialoge aus der Zweisamkeit ein, die oftmals provokante Sprüche gegen das weibliche Geschlecht bereithielten, so auch das Lied "Hunger, Pipi, kalt, so sind die Maidle aus’m Hochschwarzwald". Aber auch die Vorlieben der Männer – hier von Markus Gebhart im pinken Hemd und im plüschenen Cowboyhut dargestellt – wurden spitzfindig aufs Korn genommen. Bei Themen wie Schuhkauf, Geld oder der Urlaubsplanung wurden Gegensätze in der inszenierten Beziehung immer wieder deutlich, wobei Gebharts bitterböses Lied für die Schwiegermutter eines der Glanzlichter gewesen sein durfte. Das abwechslungsreiche Programm vom Tupperabend, über das heimische Pfarrfest bis hin zur Suche nach dem Traumprinzen hielt das Publikum über Stunden bei Laune und bescherte den Künstlern langanhaltenden tosenden Applaus.

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