BZ 15.4.2016 Gute Nachbarn kicken künftig gemeinsam

Gute Nachbarn kicken künftig gemeinsam (veröffentlicht am Fr, 15. April 2016 auf badische-zeitung.de)

Gute Nachbarn kicken künftig gemeinsam

A- und B-Junioren des FC Neustadt und SV Hölzlebruck bilden von der kommenden Saison an Spielgemeinschaft im Jahnstadion.

 

FC HSV

JUGENDFUSSBALL. Zusammen trainieren, gemeinsam spielen, das werden von der kommenden Saison an die A- und B-Junioren der Fußballklubs FC Neustadt und SV Hölzlebruck, die in der Spielzeit 2016/17, verstärkt mit Spielern des SV Friedenweiler, als SG Neustadt-Hölzlebruck am Spielbetrieb des Fußballbezirks Schwarzwald teilnehmen wollen. Und das ist gut so, finden die beiden SG-Gründer: Es ist die Idee zweier Pragmatiker, die dennoch Emotionen leben, wenn es um die Welt des Fußballs geht. Sören Preller (33), seit neun Monaten Jugendleiter des FC Neustadt und Christian Schwär (43), der die Jugendabteilung des SV Hölzlebruck leitet, laufen sich jede Woche gleich mehrmals über den Weg, weil sie in der Wälderstadt eine gemeinsame sportliche Heimat teilen. Im Jahnstadion sind der stolze Landesligist FC Neustadt und die nicht minder selbstbewussten Fußballer des famosen Bezirksliga-Neulings SV Hölzlebruck zu Hause.

Ehrgeizige Teams, die es nicht gäbe ohne eine starke Basis. Die Jugend ist die Zukunft am Ball, sowohl bei den Blauen als auch bei den Schwarz-Gelben. Neun Jugendteams gibt es beim FC Neustadt, gar elf Mannschaften von der F- bis zur A-Jugend beim SV Hölzlebruck, dazu 25 Bambini. Beide Klubs teilen sich bei Training und Punkterunden einen (im Sommer) akurat gemähten Rasen und einen in Gemeinschaftsarbeit erstellten Kunstrasenplatz.

Eine stabile Basis, der an der Spitze allerdings die Breite fehlt. Der FC Neustadt konnte in der vergangenen Saison kein Team bei den A-Junioren stellen. Die Idee, eine Spielgemeinschaft zu gründen, nennt Sören Preller "einfach nur logisch. Wir machen das für die Jugend und für diese Stadt." Christian Schwär nickt zustimmend mit breitem Grinsen, schließlich sieht er das genauso. Wer der Juniorpartner, wer der Chef ist in dieser SG? Das ist eine Frage, die sich gar nicht stellt. "Total unwichtig", so Preller, der von völlig problemlosen Vorgesprächen berichtet. "Wir haben uns gesagt, wir machen das und der Christian sah das genauso." Entscheidend sei, gemeinsam etwas bewegen zu wollen, junge Fußballer aus der Wälderstadt zusammenzubringen und zu begeistern. "Bei uns soll jeder spielen dürfen", sagt Christian Schwär, "wir wollen mit der SG Neustadt-Hölzlebruck eine sportliche Heimat für motivierte junge Fußballer bieten".

30 A-Junioren und bislang 25 B-Junioren des FC Neustadt und SV Hölzlebruck sowie Jungfußballer des SV Friedenweiler sollen das sportliche Gerüst der neuen Spielgemeinschaft bilden. Geplant sind zwei A-Juniorenteams und bislang eine B-Jugend-Mannschaft, die in der Bezirksliga antreten soll. "25 B-Junioren, das ist ein bisschen knapp für zwei Teams", weiß Christian Schwär, "aber das wollen wir in naher Zukunft schaffen", so Sören Preller. Zuwuchs ist also erwünscht.

Wer die A- und B-Junioren der neuen Jugendspielgemeinschaft trainieren wird, ist noch offen, fähige Übungsleiter gibt es sowohl beim FCN als auch beim HSV. Ungeklärt ist noch die Trikotfarbe. Blau und schwarz-gelb mixen? So weit geht die Experimentierfreude wohl nicht. Die Begeisterung der jungen Fußballer ist allerdings schon jetzt enorm. Kaum hatten die B-Junioren des FC Neustadt und SV Hölzlebruck von der Gründung einer gemeinsamen Spielgemeinschaft Wind bekommen, gründeten sie flugs eine Whattsapp-Gruppe mit einem stolzen Namen: "Traum-B-Jugend."